Krainer Steinschaf


Übersicht
Rassename
Abkürzung
Gefährdung
Herkunft
Rassegruppe
Größe
Gewicht
Farbe
Nutzung
Äquirassen
Plezzana (Italien)
Definition der Rasse
Das Krainer Steinschaf stammt vom Torfschaf ab und entspricht der ursprünglichen Schafrasse der Alpen. Letzte Reste dieser Rasse konnten erhalten werden in Slowenien, im Triglav-Nationalpark in der Region Krain (Bovec), dem Dreiländereck Sloweniens angrenzend zu Kärnten und Italien. Noch heute wird es dort zur Milchnutzung gehalten. Die Rasse gehört phänotypisch und aufgrund ihrer asaisonalen Ablammung zur Steinschafgruppe und entspricht noch dem alten, mischwolligen Typ ohne Bergamasker-Einkreuzung. Die Jahrhunderte alte Tradition ihrer Nutzung als Milchschafrasse hat dies ermöglicht. Der Versuch der Veredelung durch den Einsatz von Ostfriesenböcken im ehemaligen Jugoslawien und der Rückgang der Landwirtschaft hätten die Rasse beinahe vernichtet. Noch 1990 schien es erforderlich, eine ex situ Erhaltung anzustreben. So wurden 1988 und 1991 reinrassige Tiere nach Bayern gebracht und daraus entwickelte sich bis heute eine ansehnliche Population mit Schwerpunkt in Süddeutschland.
Es ist ein feingliedriges, kleines bis mittelgroßes Schaf. Das Kopfprofil ist gerade und das Nasenbein leicht gebogen, die Ohren stehen waagrecht ab. Die Böcke und Mutterschafe sind überwiegend hornlos. Der lange bewollte Schwanz reicht bis zum Sprunggelenk.
Das Gesichtsfeld und die Füße sind in der Regel unbewollt. Das Vlies ist mischwollig und es kommen überwiegend die Wollfarben schwarz und weiß sowie verschiedene Farbzeichnungen vor. Vor allem die Köpfe von farbigen Tieren sind oft gemsfarbig (braune Maske um die Augen) gezeichnet. Böcke haben häufig ein langabwachsendes Haarkleid am Brustlatz („Krawatte“).
Die Brunst ist asaisonal, eine zweimalige Lammung je Jahr ist möglich. Wegen der Frühreife kann die Erstzulassung im Alter von 8 bis 10 Monaten erfolgen. Aufgrund seiner Zutraulichkeit gut geeignet für die Haltung in kleinen Beständen.
Das rassetypische Geburtsgewicht beträgt 4 kg bei Einlingen und 3 kg bei Mehrlingen. Die täglichen Zunahmen liegen bei Mastlämmern im Bereich von 200 – 250 g, das handelsübliche Lebendgewicht bei rund 35 bis 40 kg.