Ausbildung zum/r Tierwirt/in Fachrichtung Schäferei

Ausbildung zum/r Tiertwirt/in Fachrichtung Schäferei

Ausbildungsberuf

Überblick

Bild: Pixabay - CCXpistiavos ID: 2702918

Zusammenfassung der Aufgaben des Schäferberufes

Tierwirte der Fachrichtung Schäferei züchten hervorragende Zuchttiere für die Vermehrung oder halten Schafe für die Gewinnung von Fleisch, Milch und Wolle und betreiben damit vielerorts wertvollen Küstenschutz und Landschaftspflege. Sie versorgen und füttern Schafe, ziehen Jungtiere auf und pflegen kranke Tiere. Für die Zucht suchen sie geeignete Böcke aus, leisten Geburtshilfe und kümmern sich um Lämmer und Muttertiere. Sie scheren, melken, pflegen die Klauen und schlachten die Schafe. Außerdem beobachten und dokumentieren sie genau, wie sich der Tierbestand entwickelt. Wenn sie Schafe hüten, setzen sie speziell ausgebildete Hütehunde ein, die sie führen und versorgen.

Für Schafe in Koppelhaltung richten sie Koppeln ein und erstellen Weidepläne. Durch die Beweidung von Brachflächen, Heiden, Deichen und Grünflächen in der Wanderschäferei leisten sie mit ihren Schafen eine wertvolle Dienstleistung für die Gesellschaft.

Kurzer Faktencheck: Tierwirt/in – Fachrichtung Schäferei

Berufstyp

Anerkannter Ausbildungsberuf

Ausbildungsart

Duale Berufsausbildung lt. BBiG

Ausbildungsdauer

3 Jahre (Verkürzung möglich)

Benötigter Abschluss

kein Abschluss notwendig

Lernorte

Anerkannte Ausbildungsbetriebe + Berufsschule

Prüfungen

Zwischenprüfung + Abschlussprüfung

Abschluss

Anerkannter Berufsabschluss

Vergütung

1. Jahr: 620 €, 2. Jahr: 732 €, 3. Jahr: 837 €

Wo arbeitet man?

Tierwirte und Tierwirtinnen der Fachrichtung Schäferei arbeiten hauptsächlich

  • in tierwirtschaftlichen Betrieben, z. B. in standortgebundenen Schäfereien, Deich- oder Gutsschäfereien oder Wanderschäfereien
  • in landwirtschaftlichen Betrieben mit Schafhaltung.

In der Tierhaltung und –zucht arbeiten sie überwiegend im Freien. In der Hauptlammzeit sowie in den Winterwochen fallen die Arbeiten vorwiegend im Stall an. Bei der Wanderschäferei halten sie sich an wechselnden Arbeitsorten auf. Verwaltende oder planende Tätigkeiten erledigen sie mit den neuen Medien am Computer im Büro oder mit digitaler Technik.

Anforderungen des Ausbildungsberufs

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Inhaltsverzeichnis Anforderungen

Zugangsvoraussetzungen der Ausbildung

Rein rechtlich ist keine Vorbildung für den Ausbildungsberuf vorgeschrieben.

Die meisten Auszubildenden, die die Betriebe einstellen, haben einen mittleren Schulabschluss. Etwa jeder Neunte hat vor der Ausbildung ein Berufsgrundbildungsjahr gemacht.

Die wichtigsten Schulfächer für den Beruf

Wenn du in folgenden Fächern gut bist, hast du gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Biologie

z. B. an den Bereichen Tierzucht, Botanik sowie Umwelt- und Naturbewusstsein sollten vorhanden sein. Wer über entsprechendes Vorwissen verfügt, ist im Vorteil.

Mathematik

z.B. vor allem Grundrechenarten und Prozentrechnung, braucht man etwa für betriebliche Kalkulationen.

Wichtige Interessen für den Beruf

Damit du diesen Beruf erlernen und ausüben kannst, solltest du folgende Interessen haben:

Praktische Tätigkeiten

- z.B. Versorgen sowie Füttern der Tiere
- z.B. Scheren oder Melken der Schafe
- z.B. Klauenpflege

Organisatorische Tätigkeiten

- z.B. Ermittlung sowie Auswertung von Zuchtdaten
- z.B. Führung von Zuchtbüchern
- z.B. Auswertung von Tierschau- sowie Auktionskatalogen

Wichtige Fähigkeiten & Fertigkeiten für den Beruf

Beobachtungsgenauigkeit

z.B. Erkennen von Krankheitssymptomen bei Tieren

Handwerkliches Geschick

z.B. Einbauen von Ersatzteilen bei Schaftransportwagen; Durchführung von Reparaturen an Stalleinrichtungen und Weideanlagen

Kaufmännisches Geschick

z.B. Kalkulieren von Erträgen; Planen von Vermarktungswegen

Handgeschick

z.B. Scheren von Schafen mit der Elektroschere; Durchführen der Klauenpflege

Arbeits- & Sozialverhalten

Selbstständigkeit

z.B. eigenständiges Erkennen von Verhaltensauffälligkeiten bei den Schafen und selbstständiges Einleiten der notwendigen Maßnahmen

Verantwortung

z.B. Überwachen der Tiergesundheit, Pflegen kranker Tiere; Einhalten von Tierschutz- und Verbraucherschutzvorschriften

Durchhaltevermögen

z.B. beharrliches Verfolgen von langfristigen Zuchtzielen trotz Rückschlägen

Leistungsbereitschaft

z.B. Scheren von Schafen mit der Elektroschere; Durchführen der Klauenpflege

Sorgfalt

z. B. um einen Parasitenbefall rechtzeitig bekämpfen zu können.

Körperliche Voraussetzungen

Belastbarkeit der Wirbelsäule & Extremitäten

z.B. Zwangshaltungen einnehmen, etwa beim Scheren von Schafen

Funktionstüchtigkeit
der Arme und Hände

z.B. Schafe mit der Elektroschere scheren; Klauenpflege durchführen

Gesunde, widerstandsfähige Haut an Händen und Armen

z.B. mithilfe von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln die Ställe sauber halten

Körperkraft

z.B. Kisten mit Tierfutter zu den Fütterungseinrichtungen bewegen

Körperliche Ausdauer

z.B. Schafherden in z.T. schwierigem Gelände hüten

Körperbeweglichkeit

z.B. Schafe mithilfe der Schäferschaufel einfangen

Robuste Gesundheit

z.B. im Freien auf Weiden bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit oder Zugluft arbeiten

Nahsehvermögen

z.B. Parasiten in Tierfellen erkennen

Gesunde Atemwege

z.B. mit Futtermittelstäuben oder Tierhaaren in Kontakt kommen

Belastbares Herz-Kreislaufsystem

z.B. bei anstrengenden Arbeiten wie Koppelzäune aufstellen

Beschreibung der Ausbildungstätigkeit

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Weitere Informationen zur Ausbildung

Inhalte der Ausbildung:

Aufbau der Ausbildung

Auszug aus Rahmenlehrplan und Ausbildungsrahmenplan:

1. Ausbildungsjahr

Ausbildung im Betrieb (berufliche Grundbildung)

1. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule

2. Ausbildungsjahr

Ausbildung im Betrieb (berufliche Fachbildung)

2. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule

3. Ausbildungsjahr

Ausbildung im Betrieb (berufliche Fachbildung- Fachrichtung Schäferei)

3. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule

Arbeitsmittel sowie -gegenstände

Arbeitsorte

Tätigkeit eines Tierwirtes Fachrichtung Schäferei

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Allgemeine Arbeitssituation eines Tierwirtes Fachrichtung Schäferei

Tierwirte und Tierwirtinnen der Fachrichtung Schäferei halten Schafe für die Produktion von Fleisch, Milch und Wolle. Ein signifikanter Anteil der Arbeiten, die zum Teil als körperlich anstrengend zu bewerten sind, werden manuell ausgeführt, beispielsweise die Klauenpflege oder die Geburtshilfe. Für die Gewinnung von Wolle werden Elektroscheren verwendet. Die Arbeitsumgebung umfasst Ställe und vorwiegend Weiden, während die administrativen Aufgaben im Büro ausgeführt werden. Zu ihren täglichen Herausforderungen zählen Geruchsbelästigung, Staub, Tierhaare und Witterungseinflüsse im Freien. Wochenendarbeit ist in diesem Berufsfeld eine übliche Praxis.Als Wanderschäfer/innen sind sie häufig unterwegs und übernachten beispielsweise in Schäferwagen.Sie beobachten das Verhalten der Tiere aufmerksam und achten auf Krankheitsanzeichen. Zudem führen sie Zuchtbücher sorgfältig und halten die Hygienerichtlinien ein. Der Umgang mit Tieren und tierischen Produkten erfordert ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.

Welche Arbeitsbedingungen kommen auf dich zu

Arbeitsmittel sowie -gegenstände

Arbeitsorte

Wo kann ich mit dem Beruf arbeiten?

VDL-Ausbildungsbroschüre

Quelle: Agentur für Arbeit – https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/319