Ausbildung zum/r Tiertwirt/in Fachrichtung Schäferei
Überblick

Zusammenfassung der Aufgaben des Schäferberufes
Tierwirte der Fachrichtung Schäferei züchten hervorragende Zuchttiere für die Vermehrung oder halten Schafe für die Gewinnung von Fleisch, Milch und Wolle und betreiben damit vielerorts wertvollen Küstenschutz und Landschaftspflege. Sie versorgen und füttern Schafe, ziehen Jungtiere auf und pflegen kranke Tiere. Für die Zucht suchen sie geeignete Böcke aus, leisten Geburtshilfe und kümmern sich um Lämmer und Muttertiere. Sie scheren, melken, pflegen die Klauen und schlachten die Schafe. Außerdem beobachten und dokumentieren sie genau, wie sich der Tierbestand entwickelt. Wenn sie Schafe hüten, setzen sie speziell ausgebildete Hütehunde ein, die sie führen und versorgen.
Für Schafe in Koppelhaltung richten sie Koppeln ein und erstellen Weidepläne. Durch die Beweidung von Brachflächen, Heiden, Deichen und Grünflächen in der Wanderschäferei leisten sie mit ihren Schafen eine wertvolle Dienstleistung für die Gesellschaft.
Kurzer Faktencheck: Tierwirt/in – Fachrichtung Schäferei
Berufstyp
Ausbildungsart
Ausbildungsdauer
Benötigter Abschluss
Lernorte
Prüfungen
Abschluss
Vergütung
Wo arbeitet man?
Tierwirte und Tierwirtinnen der Fachrichtung Schäferei arbeiten hauptsächlich
- in tierwirtschaftlichen Betrieben, z. B. in standortgebundenen Schäfereien, Deich- oder Gutsschäfereien oder Wanderschäfereien
- in landwirtschaftlichen Betrieben mit Schafhaltung.
In der Tierhaltung und –zucht arbeiten sie überwiegend im Freien. In der Hauptlammzeit sowie in den Winterwochen fallen die Arbeiten vorwiegend im Stall an. Bei der Wanderschäferei halten sie sich an wechselnden Arbeitsorten auf. Verwaltende oder planende Tätigkeiten erledigen sie mit den neuen Medien am Computer im Büro oder mit digitaler Technik.
Anforderungen des Ausbildungsberufs

Inhaltsverzeichnis Anforderungen
Zugangsvoraussetzungen der Ausbildung
Rein rechtlich ist keine Vorbildung für den Ausbildungsberuf vorgeschrieben.
Die meisten Auszubildenden, die die Betriebe einstellen, haben einen mittleren Schulabschluss. Etwa jeder Neunte hat vor der Ausbildung ein Berufsgrundbildungsjahr gemacht.
Die wichtigsten Schulfächer für den Beruf
Wenn du in folgenden Fächern gut bist, hast du gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:
Biologie
Mathematik
Wichtige Interessen für den Beruf
Damit du diesen Beruf erlernen und ausüben kannst, solltest du folgende Interessen haben:
Praktische Tätigkeiten
- z.B. Scheren oder Melken der Schafe
- z.B. Klauenpflege
Organisatorische Tätigkeiten
- z.B. Führung von Zuchtbüchern
- z.B. Auswertung von Tierschau- sowie Auktionskatalogen
Wichtige Fähigkeiten & Fertigkeiten für den Beruf
Beobachtungsgenauigkeit
Handwerkliches Geschick
Kaufmännisches Geschick
Handgeschick
Arbeits- & Sozialverhalten
Selbstständigkeit
Verantwortung
Durchhaltevermögen
Leistungsbereitschaft
Sorgfalt
Körperliche Voraussetzungen
Belastbarkeit der Wirbelsäule & Extremitäten
Funktionstüchtigkeit
der Arme und Hände
der Arme und Hände
Gesunde, widerstandsfähige Haut an Händen und Armen
Körperkraft
Körperliche Ausdauer
Körperbeweglichkeit
Robuste Gesundheit
Nahsehvermögen
Gesunde Atemwege
Belastbares Herz-Kreislaufsystem
Beschreibung der Ausbildungstätigkeit

Weitere Informationen zur Ausbildung
Inhalte der Ausbildung:
- Haltung, Versorgung und Kennzeichnung von Tieren sowie die Erfassung und Dokumentation von Zuchtdaten
- Aspekte der Gesundheitsfürsorge, die Verabreichung von Medikamenten nach Anweisung sowie die Assistenz beim Tierarzt
- verschiedene Haltungsformen für Tiere sowie die Anwendung unterschiedlicher Haltungssysteme und -techniken
- die Haltung und Versorgung von Schafen, insbesondere in stationärer Haltung
- bedarfsgerechte Fütterung von Schafen sowie die Hütetätigkeit und der Umgang mit Hütehunden
- Die Auswahl und Zuteilung der Böcke, die Feststellung der Trächtigkeit von Mutterschafen und deren Vorbereitung auf die Geburt, die Begleitung der Geburt
- die Versorgung von Muttertieren und Lämmern nach der Geburt sowie deren Aufzucht,
- die Gewinnung von Schafwolle, die verschiedenen Schurmethoden sowie die Beurteilung der Wollqualität
- Aspekte, die beim Schlachten zu berücksichtigen sind sowie auf die Gewinnung von Schafsmilch
- die Pflege und Bewirtschaftung von Schafweiden sowie der Einsatz von Schafen in der Landschaftspflege
Aufbau der Ausbildung
Auszug aus Rahmenlehrplan und Ausbildungsrahmenplan:
1. Ausbildungsjahr
1. Ausbildungsjahr
- Planen, Kontrollieren und Beurteilen von Arbeitsabläufen und Produktion
- Erstellen von Kalkulationen und Abwickeln von Geschäftsvorgängen
- Nutzung von Tieren und Gewinnung spezifischer Produkte
- Tiergesundheit und Tierhygiene
- Fütterung
- Tierhaltung
- Tierzucht
- Tierschutz und Tierwohl
- Bedienen von Maschinen, Geräten und Betriebseinrichtungen
- Qualitätssicherung
- Einführung neuer Mitarbeiter
- Handhabung neuer Maschinen, Geräte und Anlagen
- Unterkünfte der Tiere instand setzen und herrichten
- Allgemeiner Umgang mit den Tieren
- Tierfütterung
2. Ausbildungsjahr
2. Ausbildungsjahr
- Die Kenntnisse aus dem ersten Ausbildungsjahr werden vertieft
- Reproduktion des Tierbestandes
- für die Gesundheit der Tiere sorgen
- Warrenbeschaffung und -lagerung
- Abfallentsorgung sowie Verwertung von Nebenprodukten
- Tierfütterung
- Die Ablegung der Zwischenprüfung vor dem Ende des 2. Ausbildungsjahres
3. Ausbildungsjahr
3. Ausbildungsjahr
- Schafhaltung
- Ablammung und Aufzucht
- Produktion von Erzeugnissen (Wolle, Fleisch und Milch)
- Hütetechnik
- Gewinnung von Futter und Weidewirtschaft
- Landschaftspflege und Naturschutz
- pflegen der Landschaft
- Mitwirkung bei Führung einer Schäferei
- Lammfleischvermarktung sowie -erzeugung
- Führung eines Mutterschafbestandes
- Ablegen der Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr
Arbeitsmittel sowie -gegenstände
Arbeitsorte
Tätigkeit eines Tierwirtes Fachrichtung Schäferei

Allgemeine Arbeitssituation eines Tierwirtes Fachrichtung Schäferei
Tierwirte und Tierwirtinnen der Fachrichtung Schäferei halten Schafe für die Produktion von Fleisch, Milch und Wolle. Ein signifikanter Anteil der Arbeiten, die zum Teil als körperlich anstrengend zu bewerten sind, werden manuell ausgeführt, beispielsweise die Klauenpflege oder die Geburtshilfe. Für die Gewinnung von Wolle werden Elektroscheren verwendet. Die Arbeitsumgebung umfasst Ställe und vorwiegend Weiden, während die administrativen Aufgaben im Büro ausgeführt werden. Zu ihren täglichen Herausforderungen zählen Geruchsbelästigung, Staub, Tierhaare und Witterungseinflüsse im Freien. Wochenendarbeit ist in diesem Berufsfeld eine übliche Praxis.Als Wanderschäfer/innen sind sie häufig unterwegs und übernachten beispielsweise in Schäferwagen.Sie beobachten das Verhalten der Tiere aufmerksam und achten auf Krankheitsanzeichen. Zudem führen sie Zuchtbücher sorgfältig und halten die Hygienerichtlinien ein. Der Umgang mit Tieren und tierischen Produkten erfordert ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.
Welche Arbeitsbedingungen kommen auf dich zu
Arbeitsmittel sowie -gegenstände
- Arbeit im Freien
- Arbeit in Tierställen (z.B. in der Lammzeit oder im Winter)
- öfter wechselnde Arbeitsorte
- Arbeit bei verschiedenen Bedingungen wie Hitze, Kälte, Nässe oder Zugluft
- Arbeit während Rauch, Staub, Gasen und Dämpfen
- Reinigungsarbeiten (z.B. Stallreinigung)
- Enger Kontakt soweie Körperkontakt mit Tieren (z.B. bei der Klauenpflege oder beim Schafe scheren)
- unregelmäßige Arbeitszeiten (z.B. Sonn- und Feiertags)
- Umgang mit Chemikalien
- Große Verantwortung für das Wohlbefinden der Tiere
- Beachtung von Rechtsvorschriften
- Schweres Heben und Tragen
- Tiere z.B. Land-, Milch, Fleisch- oder Haarschafe sowie Hüte- und Herdenschutzhunde)
- Tiererzeugnisse (z.B. Milch, Fleisch und Wolle)
- Werkzeuge (z.B. Klauenscheren, Hufmesser oder der Schäferstab)
- Zubehör (z.B. Ohrmarken, Stroh, Streu oder Stricke)
- Hilfsmittel (z.B. Desinfektions- und Reinigungsmittel oder Klauenpflegeprodukte)
- Fahrzeuge (z.B. Maschinen, Traktoren oder Tiertransportwagen)
- Unterlagen (z.B. Hygienevorschriften, Zuchtbuch oder Futtermittelnachweise)
Arbeitsorte
Wo kann ich mit dem Beruf arbeiten?
- Im Freien
- im Stall (hauptsächlich zur Lammzeit und in den Wintertagen)
- im Büro (z.B. zum Erledigen der bürokratischen Arbeitsschritte)
- Tierhaltung sowie Tierzucht (z.B. Haltung von Schafen und Ziegen in Wander-, Deich- oder Gutsschäfereien)
- Allgemein in der Landwirtschaft
- Schlachtereien oder Fleischverarbeitern
- Landwirtschaftliche Interessenverbände
Quelle: Agentur für Arbeit – https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/319