Beutegreifer

Der Wolf ist nach Deutschland zurückgekehrt, er fühlt sich wohl und vermehrt sich. Er ist noch nicht überall, aber es kann ihn nichts und niemand bei der Suche nach neuen Gebieten aufhalten. Er steht unter strengstem Schutz und er wird in Deutschland auf der „Roten Liste“ als bedrohte Art geführt. „Aber was wird aus mir, aus uns, den Schafen? Ich lebe wie viele meiner Artgenossen auf der Weide,
fresse Gras, pflege die Landschaft und schütze die Deiche.

Der Wolf aber bevorzugt Fleisch – Frischfleisch, und ich gehöre in seinen Speiseplan, bin ohne Schutz eine leicht verdiente Beute.“ Er genießt höchsten Schutz, aber
etliche Schafrassen stehen auch auf der Roten Liste bedrohter Arten – und noch viel mehr Pflanzen und Tiere in den Gebieten, die durch Schafe gepflegt und erhalten werden. Die Leistungen der Schafe für Wasser und Boden sowie das Klima sind ebenfalls unverzichtbar. Der Wolf stellt für Schafe und Ziegen und andere Weidetiere eine klare Bedrohung dar. Der Wolf kennt weder die Rote Liste noch weiß er, wie wichtig beweidetes Grünland für einen intakten Naturhaushalt ist. Aber die Menschen sollten um die Wichtigkeit einer vielfältigen Kulturlandschaft und die Notwendigkeit gesunder Ökosysteme wissen.
Weidetiere sind genauso wertvolle Lebewesen wie Wildtiere oder Pflanzen. Artenvielfalt ist nicht zum Nulltarif erhältlich, und mit Wolf kostet sie mehr. Nur geschützte Weidetiere garantieren Vielfalt im Grünland, auf Heiden, Mooren, Almen…

Schon bevor der Wolf Schafe reißt, entstehen extra Kosten:

• Aufwändiger Zaun
• Herdenschutzhunde

Dazu kommen die Kosten, die durch und nach einem Übergriff entstehen – Wer bezahlt die Rechnungen? Wir Landschaftspfleger können sie nicht allein bezahlen. Sie müssen von der Gesellschaft übernommen werden! Die Politik muss dafür umgehend klare, einheitliche Regelungen schaffen, die von der Verwaltung kurzfristig umgesetzt werden. Nur so kann der Wolf ruhig kommen – und die Schafhaltung trotzdem bleiben.