Ausbildung zum/r Tierwirt/in Fachrichtung Schäferei

Brillenschaf

Rasseportrait
Ausbildung zum/r Tierwirt/in Fachrichtung Schäferei

Übersicht

Zusammenfassung der wichtigsten Merkmale

Rassename

Brillenschaf

Abkürzung

BRI

Gefährdung

gefährdet

Herkunft

einheimisch

Rassegruppe

Landschafe

Größe

Bock: 75 - 80 cm | Mutter: 72 - 76 cm

Gewicht

Bock: 80 - 100 kg | Mutter: 65 -75 kg

Farbe

weiß - schwarze Augenzeichnung und schwarze Ohrenspitzen

Nutzung

Fleisch, Landschaftspflege

Äquirassen

Kärntner Brillenschaf (Österreich),
Villnöser Schaf (Italien)

Definition der Rasse

Die Ursprünge des Brillenschafs reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert, als Paduaner- und Bergamasker­schafe aus Norditalien in das in Kärnten und Slowenien bodenständige Steinschaf eingekreuzt wurden. Typisch für das Kärntner- oder Seeländerschaf waren ebenso wie beim Paduanerschaf die schwarzen Farbzeichnungen, die als Brillenzeichnung um die Augen und als schwarze Ohrenspitzen bei einem Teil der Tiere vorkam. Der Schwerpunkt der Zucht in Deutschland lag im südöstlichen Teil von Oberbayern, im Altlandkreis Laufen (heute Berchtesgadener Land). Durch die Vereinheitlichung der Zuchtziele aller Bergschafrassen im Ostalpenraum wurde das Brillenschaf ab den 1930-er Jahren systematisch zurückge­drängt. Ein Restbestand von rund 250 Tieren konnte sich bei Laufen erhalten. Seit 1990 ist das Brillen­schaf in Bayern wieder als eigenständige Rasse anerkannt.

 

Der lange, schmale, bis hinter die Ohren unbewollte Kopf ist hornlos, ramsnasig und trägt breite, hängende Ohren. Die typi­sche Pigmentierung (Brille) soll das Auge gleichmäßig umgeben und kann zur Nase hin verschoben auf­treten. Die unteren ein bis zwei Drittel der Ohren sind schwarz pigmentiert. An der Unterlippe und am Kinn sind geschlossene Pigmentflecken ebenfalls möglich.

Das großrahmige Schaf hat ein weißes, gut scheitelbares Vlies mit einer lang abgewachsenen Schlichtwolle in einer Faserstärke von 29 bis 33 Mikron. Typisch ist der seidige Glanz der Wolle.

Die Brunst ist asaisonal und eine Erstzulassung ist im Alter von 8 bis 10 Monaten möglich.

Das rassetypische Geburtsgewicht beträgt 5 kg bei Einlingen und 4 kg bei Mehrlingen. Die täglichen Zunahmen liegen bei Mastlämmern im Bereich von 230 – 280 g, das handelsübliche Mastendgewicht bei rund 40-42 kg.