Der vom NABU ausgerufene Tag des Wolfes ist für die Schafhalter kein Grund zum Feiern. Auch 25 Jahre nach der Rückkehr des Großen Beutegreifers ist bei ihnen die Sorge um den Schutz ihrer Tiere groß.
Allerdings sind aktuell auch einige Fortschritte im politischen Geschehen zum Thema Wolf erkennbar. Die EU-Kommission hat einen Vorschlag vorgelegt, mit dem der Wolf von „streng geschützt“ in „geschützt“ überführt wird. Es bleibt zu hoffen, dass auch die Bundesregierung zeitnah die notwendigen rechtlichen Änderungen vornimmt, damit ein realistisches und praxisnahes Wolfsmanagement möglich wird.
Vorrangig muss eine rechtssichere Grundlage geschaffen werden, auf der übergriffige und Schaden verursachende Wölfe umgehend entnommen werden können und Entnahmegenehmigungen nicht immer wieder vor Gericht scheitern.
Die Schafhaltung muss in Deutschland weiterhin eine Zukunft haben! Die Zahl von 1.268 Wolfsübergriffen mit 4.957 getöteten, verletzten oder vermissten Schafen alleine im Jahr 2023 ist für Schafhalter auf Dauer nicht verkraftbar. Für die enormen zusätzlichen Arbeits- und Materialaufwendungen zum Herdenschutz muss ein Rechtsanspruch auf einen 100prozentigen Ausgleich der Mehraufwendungen geschaffen werden.
Autor: Jürgen Lückhoff