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Verbändebrief anlässlich der Umweltministerkonferenz in Bad Dürkheim

links nach rechts: Werner Neumann, Bernd Merscher, Eberhard Hartelt, Katrin Eder, Stefan Tidow, Ingmar Jung, Axel Vogel
links nach rechts: Werner Neumann, Bernd Merscher, Eberhard Hartelt, Katrin Eder, Stefan Tidow, Ingmar Jung, Axel Vogel

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

anlässlich der Umweltministerkonferenz am 6./7. Juni in Bad Dürkheim haben sich u.a. VDL und BDZ mit anderen Verbänden u.a. DBV und DJV mit einem dringenden Appell an die Umweltminister von Bund und Ländern gewandt, konkrete Beschlüsse zu fassen, die dem Anspruch einer praxistauglichen Lösung der Problemlage Wolf und Weidetierhaltung gerecht werden. VDL und BDZ waren vertreten durch den stv. VDL-Vorsitzenden Werner Neumann und gleichzeitiger Landesvorsitzender RP sowie Bernd Merscher, BDZ-Vorsitzender. Das von Bundesumweltministerin Lemke im Oktober 2023 vorgestellte und auf der damaligen UMK beschlossene Schnellabschussverfahren für ‚Problemwölfe‘ hat sich als nicht rechtssicher und unausgereift und damit nicht praxistauglich herausgestellt, so die Kritik der Teilnehmer.

 

Nach den Ausführungen von Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd und Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes, erläutere u.a. Werner Neumann die aktuellen Probleme und machte deutlich, dass auch die finanziellen Zusagen zum Herdenschutz oftmals an bürokratischen Hürden scheitern. Der zusätzliche Arbeitszeitaufwand zum Aufstellen der Netze, die den Herdenschutz sicher sollen einschließlich Freischneidezeit etc. sei enorm. Wegen der nach wie vor ungelösten Probleme wurde daher gemeinsam der beigefügte Offene Brief überreicht. Eine Koexistenz zwischen Weidetierhaltung und Wölfen in Deutschland sei alleine mit Herdenschutzmaßnahmen nicht machbar, heißt es in dem Schreiben. Daher bedürfe es eines rechtlich abgesicherten Verfahrens im Bundesnaturschutzgesetz sowohl für die Regulierung im Rahmen des Bestandsmanagements als auch zur Entnahme von Problemwölfen als kurzfristige Reaktion und zum unmittelbaren Herdenschutz. Die Landnutzer- und Weidetierhalterverbände fordern, dass noch in dieser Legislaturperiode eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes umgesetzt und neben einer tatsächlich rechtssicheren Regelung zur Problemwolfentnahme ein regional differenziertes Bestandsmanagement etabliert wird. Die bisherige Blockadehaltung seitens der Politik sei für die Weidetierhalter inakzeptabel und nicht länger tragbar, heißt es in dem Brief. Den Verbändebrief unterzeichneten der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter, der Bundesverband für landwirtschaftliche Wildhaltung, der Bundesverband Rind und Schwein, der Deutsche Bauernverband, die Deutsche Reiterliche Vereinigung, die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände, der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd, das Aktionsbündnis Forum Natur, die Bundesarbeitsgemeinschaft für Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer und der Deutsche Jagdverband.

 

Da Fr. BM Lemke wegen der Hochwasserproblematik verhindert war, stellte sich Staatssekretär Stefan Tidwo, BMUV, ebenso den Fragen wie jeweils ein Vertreter der Landesminister von den einzelnen Fraktionen. Hr. Tidow wertete die Kritik des OVW-Urteils zum Verbot der Schnellentnahme als positives Ergebnis, da nun mehr Klarheit bestehe, wo es noch einer Änderung bedürfe. Er warb um mehr Geduld bei den Vertretern der Weidetierhalter, was jedoch verständlicherweise nicht unterstützt wurde. Es ist insgesamt schwierig, junge Menschen für die Weidetierhaltung und so auch die Schafhaltung zu gewinnen. Die ungelösten und immer weiter verschobenen Lösungen der Probleme seien für die Weidetierhalter frustrierend.

 

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Offener Verbändebrief UMK
2024-06-06_Verbändebrief_UMK_Wolf_Schnel
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